Wennigloh. Die Entscheidung fällt nach emotionaler, aber sachlicher Diskussion. Zuvor durfte in der Generalversammlung „testgetrunken“ werden.

Die gute Nachricht vorweg: Heimisches Bier wird bei den Franziskus-Xaverius-Schützen weiter getrunken – aber Fässer und Flaschen werden ab September die Aufschrift mit der goldenen Krone aus dem benachbarten Warstein tragen. In der Generalversammlung wurde am Samstag der Bierwechsel beschlossen, zudem standen an diesem Abend wichtige Wahlen zum Vorstand an.

Rendant Christian Klaus stellte den Schützenbrüdern die Angebote der drei Brauereien Krombacher, Veltins und Warsteiner vor. In einer zwar emotionalen, aber sachlichen Aussprache diskutierten die Schützen das Für und Wider der einzelnen Offerten. Noch bis kurz vor der Abstimmung konnten bislang unentschlossene Schützenbrüder gegen eine Spende den Gerstensaft der drei Bewerber probieren.

Warsteiner erhält die meisten Stimmen
Dann rief Schützenhauptmann Helmut Böhmer zur geheimen Wahl auf. Die Stimmzettel wurden verteilt, Name der gewünschten Biersorte daraufgeschrieben und Kassenprüfer Uwe Schlinkmann zog mit dem Schützenhut durch die Reihen und sammelte die Zettel ein.

Minuten später das Ergebnis: Das Warsteiner Bier bekam die meisten Stimmen und wird nun vertraglich für fünf Jahre auf dem Schützenfest im Bergdorf ausgeschenkt.

Die Schützenbruderschaft ist verlässliche Konstante im Wennigloher Dorfleben
Die Generalversammlung hatte mit der Begrüßung durch Schützenhauptmann Helmut Böhmer begonnen, Schriftführer Peter Krämer gab danach den Jahresbericht, der, so Krämer, eigentlich gar keiner wäre. Denn der Bericht umfasse nur eine Zeitspanne von elf Monaten, schon dieser Umstand verdeutliche, „dass wir in besonderen Zeiten leben“.

Umso wichtiger sei es, gerade in Corona-Zeiten mit ihrer derzeitigen Ungewissheit bezüglich der Delta-Variante, dass man an Vertrautem wie beispielsweise die Schützenbruderschaft festhalten könne. „Seit 1829 bewährt die Bruderschaft sich nun schon in sonnigen wie in stürmischen Zeiten und stellt eine verlässliche Konstante im Dorfleben dar“, so Krämer, der anschließend auf die Ereignisse seit der letzten Generalversammlung im September des vergangenen Jahres zurückblickte.

Die Jubilare sollen noch gesondert geehrt werden
Hauptmann Helmut Böhmer erinnerte in seinem Jahresbericht besonders an die Aktivitäten der Bruderschaft zum „Schützenfest“ am vergangenen Wochenende. Nach dem Anböllern durch die Pulvermänner auf dem Funkenbusch brachten sowohl das Tambourkorps Wennigloh als auch der Musikverein Affeln auf dem neuen Dorfmittelpunkt zwischen Kirche und Schützenhalle und später an verschiedenen Stationen im Dorf musikalische Ständchen. Tags drauf erfolgte nach der Totenehrung die Gratulation der Jubilare.

Bei den Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen der Schützenkompanien im September sollen, so Hauptmann Böhmer, alle Jubilare in der Schützenhalle nochmals besonders geehrt werden. Der Schützen-Chef freut sich darüber hinaus über eine stabile Mitgliederzahl. Zu den derzeit 392 Schützen kamen während der Generalversammlung drei „Neulinge“ hinzu.

Das Blasorchester, so berichtete Geschäftsführerin Britta Westermann, zählt derzeit 15 aktive und 53 passive Mitglieder, hier sei auf jeden Fall noch Luft nach oben.

Patrik Schiwek ist neuer Rendant der Franziskus-Xaverius Schützen
Bei den Wahlen zum Hauptvorstand wurde Patrik Schiwek zum neuen Rendanten gewählt, er löst Christian Klaus ab, der nicht mehr für dieses Amt kandidierte. Einstimmig wiedergewählt wurden Stefan Springer als stellvertretender Rendant und Peter Krämer sowohl als Schriftführer als auch als Pressesprecher und David Mannchen als stellvertretender Schriftführer.

Weitere Wahlen: Leo Hermes und Peter Bauerdick (Fähnriche), Uwe Schlinkmann und Andreas Danne (Kassenprüfer). Die Stelle des Hallenwarts bleibt weiter unbesetzt, die Funktion wird vom Hallenteam Ralf Stiefermann und André Westermann übernommen.

Text und Bild: Wolfgang Becker (WESTFALENPOST)