Drei eigene Steine gestaltet und abgelegt

Wennigloh. Derzeit sind im Sauerland zahlreiche Kindergärten wegen der Corona-Krise geschlossen oder haben lediglich eine Notbetreuung eingerichtet. Und so fährt auch der Wennigloher Kindergarten „Sonnenland“ seit einigen Wochen nur ein „Sparprogramm“. Unter diesem Zustand leiden auch die sozialen Kontakte aller Betroffenen: Die Erzieherinnen vermissen ihre Schützlinge und umgekehrt. Aber auch die Kinder müssen schweren Herzens auf das Spielen mit ihren Freundinnen und Freunden in der Kita verzichten.

Zeichen der Hoffnung
Um in dieser belastenden Situation ein Zeichen der Hoffnung zu setzen, hat das „Sonnenland“-Team eine Aktion ins Leben gerufen, die bereits in vielen anderen Einrichtungen besteht: Eine Steinkette. Hierbei sind alle Kita-Kinder und ihre Eltern eingeladen, einen Stein mit einem Motiv ihrer Wahl zu bemalen und vor dem Zaun des Kindergartens abzulegen. Viele nebeneinander gelegte Steine bilden dabei die Steinkette. Diese soll ein Symbol der gegenseitigen Verbundenheit sein und sagen: „Wir denken an Euch und hoffen, dass wir uns bald alle im Kindergarten wiedersehen.“ Natürlich haben sich auch die Erzieherinnen mit eigenen Steinen an der Kette beteiligt.

Einwohner sind eingeladen, sich zu beteiligen
Momentan beschränkt sich diese schöne Aktion noch auf die Kinder, deren Eltern und die Erzieherinnen. Der Wunsch aller Beteiligten ist es jedoch, dass sie sich in das Dorf hinein verbreitet und sich möglichst viele Einwohner daran beteiligen. Und so sind alle Wennigloherinnen und Wennigloher eingeladen, eigene Steine am Kindergartenzaun abzulegen.

Schützen unterstützen den Kindergarten
Als die Wennigloher Schützen davon erfuhren, haben sie sich spontan dazu entschlossen, sich mit drei eigenen Steinen in der Steinkette zu „verewigen“. Die Steine wurden dabei mit dem Wappen des Dorfes Wennigloh als Zeichen der Schützenbruderschaft sowie mit Motiven der beiden Schützen-Kompanien bemalt.

André Westermann: „Wir möchten ein Zeichen setzen.“
Eine Abordnung der Wennigloher Schützen, angeführt vom stellvertretenden Hauptmann André Westermann in Begleitung des Kompanieführers der zweiten Kompanie, Martin Blume, und des langjährigen Schriftführers der 1. Kompanie, Michael Normann, legte die Steine jetzt im Beisein von Kindergartenleiterin Carmen Sölken am Kita-Zaun nieder. André Westermann: „Wir unterstützen sehr gern diese Aktion unseres Kindergartens, mit dem wir uns seit jeher eng verbunden fühlen, und wir freuen uns, wenn wir ein wenig dazu beitragen können, dass sich die Menschen in dieser besonderen Zeit ein Stück weit einander verbunden fühlen können. Für viele sind die Kontaktbeschränkungen und die weiteren Maßnahmen zum Schutz vor der Corona-Pandemie seelisch belastend. Wir möchten ein Zeichen dafür setzen, dass wir hoffentlich alle diese Situation gesund überstehen und irgendwann wieder von Angesicht zu Angesicht miteinander sprechen und gemeinsam eine schöne Zeit verbringen können.“

Carmen Sölken: „Es wäre super, wenn sich viele Wennigloherinnen und Wennigloher beteiligen würden.“
Kindergarten-Leiterin Carmen Sölken freut sich über die Unterstützung der Schützen: „Ich finde es toll, dass sich die Schützenbruderschaft an unserer Steinkette beteiligt, und es wäre super, wenn das auch noch viele weitere Wennigloherinnen und Wennigloher tun würden. Das wäre für uns ein schönes Zeichen der Verbundenheit des ganzen Dorfes mit uns im Wennigloher Kindergarten.“

Und wer keine eigenen Steine zum Bemalen hat oder findet, der kann sich an einem Vorrat bedienen, den der Kindergarten regengeschützt in Behältern vor der Eingangstür eigens für diesen Zweck zur Verfügung stellt. Das „Sonnenland“-Team und die Schützen sind schon gespannt auf hoffentlich viele weitere kleine Kunstwerke, die bald die Umzäunung des Kindergartens schmücken und damit sagen: „Zusammen schaffen wir das!“

 

Foto v.l.n.r.: Martin Blume, André Westermann, Michael Normann und Carmen Sölken.