Wennigloh. Es war anders als sonst. Mindestabstand, Dokumentation der Sitzordnung und Eintragen der Kontaktdaten der Versammlungsteilnehmer in die Anwesenheitsliste: Die Schützenbruderschaft St. Franziskus-Xaverius hat gestern Morgen unter vorbildlicher Beachtung der geltenden Abstands- und Hygieneregeln in der Schützenhalle ihre Generalversammlung nachgeholt. Der Termin im März hatte wegen der Corona-Pandemie kurzfristig abgesagt werden müssen.

Blick zurück nach vorn
Nach den üblichen Regularien wie Feststellung der ordnungsgemäßen Ladung und der Beschlussfähigkeit sowie dem Gedenken an die verstorbenen Schützenbrüder verlas Schriftführer Peter Krämer den Jahresbericht über die Aktivitäten der Bruderschaft. Man müsse allerdings in der momentanen Situation nicht nur zurückschauen, sondern auch nach vorne sehen, so Krämer. Viele Veranstaltungen, die im vergangenen Jahr noch selbstverständlich waren, seien in diesem Jahr ausgefallen. Denn: „Nach der Karnevalsfeier kam alles anders, als wir uns gedacht haben“.

Corona-Krise hat das gesamte Vereinsleben verändert
Hauptmann Helmut Böhmer dankte in seinem Bericht allen Schützenbrüdern für die geleistete Arbeit und hier besonders den Vorstandmitgliedern und den Amtsträgern, die mehrere Funktionen in Personalunion ausüben würden. Im heutigen Berufsleben sei es immer schwieriger, Ehrenamt und Job miteinander zu verbinden. Besonders die Corona-Krise habe das komplette Vereinsleben verändert. Keine Proben, keine Vermietung der Halle und keine anderweitigen Aktivitäten seien ab sofort mehr möglich gewesen. Im Hauptvorstand habe man sich fast täglich beraten, was zu tun sei, denn lange Zeit sei nicht klar gewesen was überhaupt stattfinden dürfe.

Feststimmung für das Dorf
Glücklicherweise habe es viele Ideen zum Schützenfest gegeben, so dass wenigstens zu diesem Anlass ein bisschen Feststimmung ins Dorf gekommen sei. So spielte das Tambourkorps Wennigloh zusammen mit dem Musikverein Affeln sowohl auf dem Vorplatz der Schützenhalle als auch bei den Jubilaren und dem Schützenkönig sowie beim Hauptmann und den Kompanieführern ein Ständchen. Gut angenommen wurde neben dem Bierverkauf auch die „Schützenpost 2020“, die in einer Auflage von 400 Stück an alle Wennigloher Haushalte verteilt wurde. Böhmer dankte in diesem Zusammenhang der Firma Getränke Korte, die der Bruderschaft beim Bierpreis entgegengekommen war.

Hauptmann und Stellvertreter bestätigt
Bei den Wahlen zum Vorstand wurde Hauptmann Helmut Böhmer für eine weitere Amtszeit von zwei Jahren einstimmig wiedergewählt, stellvertretender Hauptmann Andrè Westermann wurde mit großer Mehrheit in seinem Amt bestätigt. Böhmer bedankte sich bei den Schützenbrüdern für das großartige Wahlergebnis: „Es ist enorm wichtig, eine gute Truppe hinter sich zu wissen“. Weitere Wahlen: René Westermann, Sebastian Blume, Ralf Krämer, Simon Heymer, Manfred Klaus und Justin Reunert (Beisitzer). Leider bleibt die Stelle des Hallenwartes weiter vakant, schon in der letzten Generalversammlung stellte sich kein Schützenbruder für dieses Amt zur Wahl.

Wennigloher Schützen bekommen Corona-Vogel
Unter Tagesordnungspunkt Verschiedenes gab es noch eine Überraschung. Uli Recha, 1. Vorsitzender des Forums Wennigloh, beantragte die Versteigerung zum Bau eines „Corona-Schützenvogels“ und bekam gegen seine Mitbewerber Reinhard Heymer und Jens Stiefermann für 500,- Euro den Zuschlag. Der Vogel soll als Erinnerung an dieses außergewöhnliche Jahr in der Schützenhalle aufgehängt werden.

Ehrungen für 25-jährige Mitgliedschaft
Für 25-jährige Mitgliedschaft bei den Wennigloher Franziskus-Xaverius-Schützen wurden am Sonntagmorgen folgende Schützenbrüder geehrt: Manfred Becker, Hans Gaertig, Thomas Padberg, Ferdi Schauerte und Peter Volbracht.

(Foto & Text: Wolfgang Becker – WESTFALENPOST )